Burg Hohentwiel
Imposant ragt der fast 700 Meter hohe
Hohentwiel bei einem Blick vom Hegau
über die Hegauberge heraus. Die
Festungsruine Hohentwiel zählt zu
Deutschlands größten Burgruinen. Der
Hohentwiel liegt, bestehend aus dem
Schlotpfropfen eines Vulkankegels, im
Hegau, westlich des Bodensees.
Bis in das fünfte Jahrhundert vor
Christus reicht die Geschichte des
Hohentwiel zurück. Siedler, Viehzüchter
und Bauern hinterließen seit der
Jungsteinzeit ihre Spuren am Fuße des
Hausberges von Singen. Seine erste
Höhlensiedlung fand bereits im Jahr 914
statt, später wurde die Burg Castellum
Twiel von schwäbischen Adeligen erbaut,
und wurde zur schwäbischen
Herzogsresidenz einschließlich eines
Klosters unter Herzog Burkard III.
ausgebaut. Weitere Erwähnung findet der
Hohentwiel im Zusammenhang mit dem
Investiturstreit im elften Jahrhundert.
Als die Herren von Singen die Burg
übernahmen, verlor der Hohentwiel seine
politischen Einflüsse und wurde von dem
Adelsgeschlecht der Herren von
Klingenberg erst wieder im dreizehnten
Jahrhundert bezogen. Im Jahr 1519 fand
Herzog Ulrich von Württemberg Zuflucht
auf dem Hohentwiel bei seinem damaligen
Herrscher Hans Heinrich von Klingenberg.
Während dieser Zeit wurde der Hohentwiel
immer wieder zum Mittelpunkt der Fehden
zwischen Württemberg und Österreich.
Der überwiegende Teil der heutzutage
noch sichtbaren Überreste ist auf den
Ausbau unter Herzog Ulrichs zurück zu
führen. Aus dem Jahr 1591 stammt die von
dem damaligen herzoglichen Baumeister
Heinrich Schickhardt erbaute älteste
Darstellung der Festung, welche im
dreißigjährigen Krieg sogar fünf
Belagerungen standhalten konnte. Mit der
Zeit gebrauchte man die Burg Hohentwiel
vorwiegend als Gefängnis, wo vor allem
politische Häftlinge untergebracht
wurden.